Holzgünz – Ein tragischer Unfall der viele in der Region beschäftigt

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Foto: Pöppel
Foto: Pöppel

Der tragische Verkehrsunfall von Holzgünz, Lkrs. Unterallgäu, am Montag, 14.12.2015, beschäftigt die Region. Zwei sechsjährige Mädchen wurden von einen Pkw erfasst. Eines der Mädchen verstarb im Klinikum, das zweite Kind befindet sich auf der Intensivstation, ist aber soweit stabil. Der Pkw-Lenker blieb bei dem Unfall unverletzt, wird aber weiterhin wie auch die Angehörigen der Kinder von Helfern des Kriseninterventionsdienstes betreut.

Es war ein sonniger Tag. Der Pkw-Fahrer war in Richtung Lauben (nördlich) auf der Hauptstraße von Holzgünz unterwegs. Auf Höhe der Hauptstrasse 54 (Kindergarten) standen am rechten Fahrbahnrand zwei Kinder, eine Mutter eines Kindes etwas weiter weg. Die beiden Mädchen wollten die Straße überqueren. Sie schauten wohl noch in die Richtung des herannahenden Mercedes, liefen dennoch los. Zu diesem Zeitpunkt strahlte die Mittagssonne aus Richtung Süden und die Kinder könnten von der Sonne geblendet gewesen sein und den Pkw schlichtweg übersehen haben. Beide Mädchen wurden von dem Pkw erfasst. Der Fahrer hielt sofort an, die Mutter eilte zu den Kindern. Sofort wurden Notarzt und Rettungswagen alarmiert, beide kamen aus Memmingen. Ein weiterer Notarzt wurde wenig später aus Ottobeuren angefordert und ein Rettungshubschrauber aus Ulm/Donau. Ein Kriseninterventionsteam wurde ebenfalls verständigt, für die Betreuung der Angehörigen und des Pkw-Lenkers.

Ob der Unfall vermeidbar gewesen wäre, wenn hinter dem Steuer des Pkw ein jüngerer Fahrer gesessen hätte ist fraglich. Ein Unfallanalytiker war am Montagmittag an der Unglücksstelle. Er wurde von der Staatsanwaltschaft Memmingen damit beauftragt, den Unfallhergang zu klären und zu analysieren. Die Erstellung eines unfallanalytischen Gutachtens dauert meist über ein Jahr. Aufwendig müssen Spuren gesammelt und eingemessen werden, Daten in eine spezielle Software eingegeben werden, Wetterdaten eingeholt werden und oftmals noch Szenarien nachgestellt werden. Dieses Gutachten wird aber hoffentlich Aufschluss darüber geben was an diesem sonnigen Dezembermontag passiert ist. Bis dahin brauchen die Beteiligten viel Kraft und Hilfe. (Hauptbericht) (Ergänzung)

 

Anmerkung der Redaktion:

Bei einem solch schrecklichen Unfall sucht man nach Erklärungen, man braucht einen Verantwortlichen. Wir sollten aber vorsichtig sein mit voreiligen Schuldzuweisungen und Verurteilungen. Packen wir uns an der eigenen Nase. Wie oft sehen wir Situationen wo Kinder am Straßenrand alleine stehen und wir nicht hingehen und sie über die Straße begleiten. Könnten wir mit unserem Pkw nicht einfach mal anhalten und Kindern das sichere überqueren der Straße ermöglichen. Oder wir als Fußgänger oder Radfahrer. Funktioniert unser Licht am Rad oder tragen wir immer helle Kleidung, damit wir einfacher zu sehen sind? Wenn wir alle ein bisschen mehr aufeinander achten und Rücksicht nehmen, könnte einiges einfacher laufen, nicht nur im Verkehr.