Kaufbeuren – Brand im Bezirkskrankenhaus verheerender als zunächst angenommen

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27-08-2014-ostallgaeu-kaufbeuren-klinikum-brand-feuerwehr-poeppel-new-facts-eu (4)
Foto: Pöppel

Sachschaden deutlich größer als zunächst angenommen. Station bleibt vorerst weiter geschlossen

 Der Brand vom 27. August hat das Bezirkskrankenhaus (BKH) Kaufbeuren schwerer getroffen als zunächst angenommen. Die Klinikleitung schätzt den Schaden, der durch das Feuer in einem Patientenzimmer entstanden ist, inzwischen auf einen sechsstelligen Betrag. Ursprünglich war man von einem Sachschaden von mehreren 10 000 Euro ausgegangen. Die betroffene allgemein-psychiatrische Akutstation sowie zwei darüber liegende Zimmer im sogenannten G-Gebäude sind weiter geschlossen. 26 Patienten wurden weitgehend hausintern untergebracht. Manche mussten auf andere Standorte der Bezirkskliniken Schwaben wie das BKH Memmingen oder das BKH Günzburg verlegt werden. Ob ein Großteil der Station wie geplant Ende nächster Woche wieder in Betrieb gehen kann, ist offen. „Das hängt davon ab, wie schnell die Anforderungen des Brandschutzes erfüllt werden können“, erläutert Wilhelm Egger, Regionalleiter Süd der Bezirkskliniken.

Bei der Sanierung wurde festgestellt, dass durch die Verrauchung größere Schäden entstanden sind. „Das Hauptproblem ist die zentrale Lüftungsanlage, die dadurch beeinträchtigt wurde. Der Rauch hatte sich über die Lüftung auf die darüber- und darunterliegenden Stockwerke sowie im Flur ausgebreitet“, so Egger. Das Patientenzimmer, in dem das Feuer ausbrach, sowie der Nachbarraum, der durch eine Trockenbauwand davon getrennt ist, wurden zudem durch die Flammen arg in Mitleidenschaft gezogen.  

Seit zwei Wochen werden Decken abmontiert und Isolierungen entfernt. „Alles wird generalsaniert, gestrichen und erneuert“, berichtet der Regionalleiter. Nun müssen noch feuerschutzhemmende Decken eingezogen werden. Mit der Sanierung wurde eine deutschlandweit tätige Fachfirma aus Unterschleißheim bei München beauftragt. Ein Brandschutzgutachter überwacht die Arbeiten.

Die Klinikleitung hofft, dass die gesperrten Bereiche möglichst schnell wieder in Betrieb gehen können. Der Belegungsdruck sei sehr hoch, zumal es sich hier um eine allgemein-psychiatrische Aufnahmestation handelt, so Egger. Aktuell seien einige Zwei-Bett-Zimmer im BKH Kaufbeuren mit drei Patienten belegt. Die benachbarten Einrichtungen in Kempten und Memmingen könnten nur noch begrenzt helfen, da sie selbst überbelegt seien, informiert der Regionalleiter. Und Patienten ins BKH Günzburg zu schicken, sei aufgrund der räumlichen Entfernung weder für die Betroffenen noch für deren Angehörige auf Dauer wünschenswert.

Der 32-Jährige, der im Verdacht steht, den Zimmerbrand verursacht zu haben, soll in Kürze ins BKH Straubing (Niederbayern) verlegt werden.