Lkrs. Biberach/Biberach + 05.06.2013 + 13-1020
Mit einer großangelegten Durchsuchungsaktion ging die Polizeidirektion Biberach am Mittwoch, 05.06.2013, gegen eine örtliche Drogenszene vor. Der Schwerpunkt der Maßnahmen lag im Raum Laupheim/Schwendi.
Gegen rund 60 Jugendliche wurden Ermittlungsverfahren wegen Besitz und Abgabe von Betäubungsmitteln, meist Marihuana, eingeleitet.
Bereits seit mehreren Monaten ermittelte die Kripo gegen eine Gruppe von Schülern und Auszubildenden, die im Raum Laupheim in die örtliche Drogenszene verstrickt waren. Nach und nach konnten immer weitere Jugendliche identifiziert werden, die regelmäßig Umgang mit Drogen hatten. Der Konsum, die Weitergabe aber auch der Handel und die illegale Einfuhr von Betäubungsmitteln wie Haschisch, Marihuana, Ecstasy, LSD und Amphetamin konnten durch die Ermittlungen nachgewiesen werden. Strafbar gemacht haben sich hierbei vor allem Jugendliche im Alter zwischen 16 und 18 Jahren. Besonders besorgniserregend ist der Umstand, dass auch 15- und sogar 14-jährige in Drogendelikte verstrickt waren und dass nach aktuellem Erkenntnisstand weit aus mehr als die bislang 60 bekannt gewordenen jungen Leute beteiligt gewesen sein dürften. Folgeermittlungen werden erforderlich sein.
Konsumiert und gedealt wurde nicht nur im privaten Bereich. Treffpunkte, Freizeiteinrichtungen, Schulhöfe und andere Örtlichkeiten waren ebenfalls regelmäßig betroffen.
Gegen 23 Personen beantrage die Staatsanwaltschaft Ravensburg Durchsuchungs- und Beschlagnahmebeschlüsse. Mit Unterstützung von Beamten des Laupheimer Polizeireviers, der Biberacher Bereitschaftspolizei und von Polizeihundeführern durchsuchten die Drogenfahnder am Mittwochvormittag Wohnungen und andere Objekte überwiegend in Laupheim und Umgebung, einzelne Durchsuchungen fanden in einer Gemeinde bei Biberach und in angrenzenden Landkreisen statt. Aufgefunden und sichergestellt werden konnten Kleinmengen Marihuana und illegaler Kräutermischungen, aber auch LSD und eine Vielzahl von Konsumgerätschaften und Verpackungen die für die Weitergabe der Drogen bestimmt waren.
Dass die sichergestellten Drogen als Einstiegsdrogen bekannt sind, wurde bei den Durchsuchungen ebenfalls belegt: Ein 17- und ein 18-jähriger Beschuldigter standen zum Durchsuchungszeitpunkt unter dem Einfluss von Opiaten, mit hoher Wahrscheinlichkeit handelte es sich hierbei um Heroin.
Das konsequente Einschreiten der Ermittlungsbehörden soll neben dem Strafverfolgungszweck und dem Zerschlagen von Szenestrukturen auch abschreckende Zeichen setzen. Die Eltern der betroffenen Jugendlichen, das Jugendamt und Führerscheinstellen werden hierbei eingebunden.