Neu-Ulm – Tödliche Schüsse vom 16.12.2012 im Industriegebiet

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Lkrs. Neu-Ulm/Neu-Ulm + 05.02.2013 + 13-0233

05-02-2013 neu-ulm schusse waffe polizeifoto new-facts-euDie tödliche Schussabgabe am 16.12.2012 beschäftigt weiterhin die Beamten der Sonderkommission (SOKO) bei der Kriminalpolizei Neu-Ulm (KPI Z).

Bei dem Vorfall am 16.12.2012 wurden nach derzeitigem Kenntnisstand bei einem verabredeten Treffen durch einen 21-jährigen Tatverdächtigen auf offener Straße einem 31-Jährigen tödliche und einem 41-Jährigen schwere Schussverletzungen zugefügt. Im Nachgang der Tat konnte der tatverdächtige 21-Jährige sowie seine beiden gleichaltrigen bzw. 26 Jahre alten Begleiter festgenommen werden. Nach der Vorführung beim Haftrichter befinden sich die drei Personen in Untersuchungshaft. Da es sich bei den Festgenommenen um Personen handelt, welche der örtlichen Rockergruppierung „Rockmachine“ zugerechnet werden, wurden die Ermittlungen in diesem Fall bei der in Neu-Ulm ansässigen KPI (Z) angesiedelt, welche schwerpunktmäßig unter anderem für die Bekämpfung der organisierten Kriminalität zuständig ist.


Zwischenzeitlich konnte die im Rahmen einer Tauchaktion von Beamten der Bayerischen Bereitschaftspolizei geborgene Schusswaffe beim Bayerischen Landeskriminalamt (BLKA) begutachtet werden. Bei der Waffe handelt es sich um eine Pistole der Marke FN Browning, Modell 1910/22, Kal. 7,65 mm. Auffällig an der Pistole ist, dass der Lauf/Schlitten ab dem Produktionsjahr 1922 eine ca. 25 mm lange Verlängerung aufweist. Sie wurde bis 1983 produziert. Es wurden ca. 800.000 Stück gefertigt. Unabhängig vom Ergebnis des noch ausstehenden Beschusstests, durch welche abschließend die Browning als mögliche Tatwaffe identifiziert werden kann, bittet die Polizei um sachdienliche Hinweise zur Herkunft der Waffe.
Auch im Zusammenhang mit den Hintergründen der Tat, die im Gegensatz zu den eigentlichen Geschehnissen am 16.12.2012 noch unzureichend bekannt sind werden weiterhin Zeugen gesucht. Die Ermittler bitten Personen die Hinweise zu folgenden Fragen bzw. zu den geschilderten Fällen geben können, sich unter der Telefon 0731/ 8013-0 zu melden. Auf Wunsch können nach Prüfung durch die Staatsanwaltschaft Memmingen entsprechende Hinweise vertraulich behandelt werden.

  • – An welchen Örtlichkeiten im Großraum Ulm/Neu-Ulm sind oder waren Angehörige der Rockergruppierung „Rockmachine“ als Türsteher oder Security Mitarbeiter tätig?
  • – Wer kann Hinweise zu den Bränden in den Lokalen „Nachtschicht“ und „Big Ball“ geben?
  • – Haben sich im Bereich Neu-Ulm/Ulm weitere Vorfälle mit Personen aus dem Rockermilieu ereignet, bei denen ein Zusammenhang mit einer Konkurrenzsituation im Security Bereich oder eine Streitigkeit zwischen verschiedenen Rockergruppierungen denkbar ist?

Die im Zusammenhang mit dem letzten Zeugenaufruf bei der Sonderkommission eingegangen Hinweise werden derzeit noch überprüft, eine Bewertung der Hinweise ist aktuell noch nicht möglich.


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Foto: Polizei