Lkrs. Neu-Ulm/Vöhringen | 12.05.2012 | 12-1038
Am Samstag Nachmittag, 12.05.2012, gegen 13.00 Uhr, konnte ein Mitarbeiter der Deutschen Bahn am Bahnhof Vöhringen beobachten, wie ein junger Mann einen anderen Mann mit einer Schusswaffe bedrohte. Er verständigte umgehend die Polizei. Da der Sachverhalt zunächst vollkommen unklar war, rückten mehrere Streifenwagen sowie ein Diensthundeführer zu dem Einsatz aus. Eine Streife der Polizei Illertissen traf als erstes am Bahnhof ein und konnte die besagten Männer allerdings nicht mehr antreffen. In der Zwischenzeit ging bei der Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben-Süd/West eine weitere Mitteilung ein, dass in Vöhringen in der Hirschstraße eine Frau von ihrem Ex-Lebensgefährten geschlagen worden sei. Die Zusammenhänge zwischen den beiden Fällen offenbarten sich dann in kürzester Zeit. Es stellte sich heraus, dass ein 23j-Jähriger aus Füssen seine Ex-Lebensgefährtin in Vöhringen besucht hatte. Beide gerieten in Streit – in dessen Verlauf der Mann auf die 21-Jährige einschlug. Er verpasste ihr mehrere Ohrfeigen.
Die junge Frau blieb unverletzt und flüchtete aus ihrer Wohnung. Dort traf sie vor dem Anwesen zufällig auf ihren neuen Freund. Die 21-Jährige erzählte was passiert war, worauf der 25-Jährige offenbar völlig die Beherrschung verlor. Er nahm die Verfolgung des 23-Jährigen auf, der nach dem Streit mit dem Zug wieder nach Hause fahren wollte. Am Bahnhof kam es dann zum Aufeinandertreffen der Kontrahenten. Nach einer kurzen verbalen Auseinandersetzung zog der 25-Jährige eine Schusswaffe, hielt diese dem 23-Jährigen vor und bedrohte ihn. Danach flüchteten beide in unterschiedliche Richtungen. Der 23-Jährige konnte von der Polizei später im Bereich der Hirschstraße aufgegriffen werden. Er durfte nach einer kurzen Befragung die Heimreise nach Füssen antreten. Der 25-Jährige mit der Waffe war für die Beamten allerdings nicht mehr greifbar. Eine Fahndung nach ihm verlief negativ. In diesem Zusammenhang wurde auch die Wohnung seines Bruders in Vöhringen überprüft. Dieser wohnt in unmittelbarer Nachbarschaft zu der 21-Jährigen. Der Gesuchte hielt sich dort jedoch nicht auf. Dennoch war das Verhalten des 20-Jährigen auffällig. Er hatte augenscheinlich Cannabis konsumiert. Eine entsprechende Konsumeinheit sowie diverse Utensilien konnten sichergestellt werden. Die Drogen hatte ein Freund des jungen Mannes in dessen Wohnung mitgebracht. Auch dieser 20-Jährige konnte von den Beamten sofort befragt werden. Er hatte nämlich bei seinem Kumpel übernachtet. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft wurde dann auch seine Wohnung durchsucht. Hierbei fand die Polizei noch eine weitere geringe Menge Marihuana. Die polizeilichen Ermittlungen zu den einzelnen Fällen dauern an. Nach derzeitigem Stand dürfte der 25-Jährige keinen Zugriff auf eine scharfe Schusswaffe haben. Die Polizei geht von einer Spielzeug- oder Schreckschusswaffe aus. Unbeteiligte Dritte dürften bei dem Vorfall nicht in Gefahr gewesen sein.