Ostallgäu – Bayernweites aktives Betrügerduo festgenommen

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Lkrs. Ostallgäu/Kaufbeueren | 06.12.2011 | 11-1581

GeldautomatSeit mehreren Monaten ermittelte die bayerische Polizei in einer Serie von Manipulationen an Geldautomaten mittels Skimming bei der ein Schaden von insgesamt etwa 350.000 Euro verursacht wurde. Am vergangenen Samstag, den 03.12.2011, wurden die mutmaßlichen Betrüger in Kaufbeuren festgenommen.

Bei Skimming-Angriffen auf Geldautomaten wird durch die Täter am Eingabeschlitz für die Girokarte ein zusätzliches Lesegerät installiert, das die Daten der Karte abliest und auf ein Speichergerät schreibt. Zusätzlich wird eine Kamera oder eine Aufsatztastatur angebracht, so dass später die vom Bankkunden eingetippte PIN-Nummer ausgelesen und mit den Kartendaten kombiniert werden kann. Aus diesen Daten erstellen die Täter Kartenfälschungen, die anschließend im Ausland zu Barverfügungen an Automaten verwendet werden.

Erstmals im Juni 2011 war ein Täter aufgefallen, der mit einer auffälligen Kapuzenjacke bekleidet, den Geldautomaten einer Penzberger Bank angegangen und die Daten von Bankkunden durch den Anbau einer Skimming-Vorrichtung ausgespäht hatte. Die stets gleiche Arbeitsweise und die auffällige Kleidung dieses Täters ließ die Ermittler des Bayerischen Landeskriminalamtes auf Zusammenhänge mit 13 Tatorten schließen, die sich über München, Zirndorf und Ingolstadt in Richtung Süden zogen.

Nachdem sich ein Tatortschwerpunkt um Kaufbeuren herauskristallisierte, leitete das sachbearbeitende Bayerische Landeskriminalamt zusammen mit der Kriminalpolizeistation Kaufbeuren gezielte Fahndungsmaßnahmen ein. Einem Bankangestellten aus Irsee (Landkreis Ostallgäu) war nun am Samstag, den 03.12.2011 aufgefallen, dass ein Geldautomat der Bank manipuliert worden war. Daraufhin erfolgten unter Federführung der Kriminalpolizei Kaufbeuren umfangreiche Fahndung, die zur Festnahme von zwei verdächtigen Personen führten.

Das Pärchen, ein 26-jähriger Mann aus München und dessen 20-jährige Freundin, stritten bei ihrer Festnahme zunächst jegliche Tatbeteiligung ab. Nachdem die Beamten bei den anschließenden Wohnungsdurchsuchungen allerdings eine große Menge an Beweismitteln sicherstellten, beantragte die Staatsanwaltschaft Kempten Untersuchungshaft beim Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Kaufbeuren, der Haftbefehl für die beiden erließ.

Bei der Anhörung vor dem Ermittlungsrichter gaben beide schließlich zu, die Taten begangen und außerdem zur Geldabhebung mit den hergestellten Bankkarten-Dubletten bereits Flüge nach Südamerika gebucht zu haben. Die Kriminalpolizei rät bei Geldabhebungen an Automaten besonders vorsichtig und aufmerksam zu sein. Stellen Sie Veränderungen an Ihnen bekannten Automaten fest oder fallen Ihnen Zusatzgeräte auf, verständigen Sie bitte umgehend die Bankangestellten oder die Polizei. Verdecken Sie grundsätzlich die Tastatur bei der Eingabe Ihrer PIN, auch wenn sich keine weiteren Personen im Raum befinden.