Eschenbach – Unfall nach chemischer Reaktion

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Eschenbach | 20.09.2011 | 11-1007

chemiekalienschutzanzugAm Dienstagmorgen, 20.09.2011, kam es bei einer Firma im Industriegebiet in der Zillenhardtstraße, Eschenbach, zu einem Unfall beim Absaugen von Altöl durch einen Tankwagen.

Der Fahrer des Tankwagens war gegen 7.30 Uhr an der Firmenaußenseite dabei, Altöl absaugen. In der Rohrleitung befand sich jedoch fälschlicherweise, durch ein Versehen am Vortag, Salpetersäure. Der Tankwagenfahrer versuchte nach den ersten Ermittlungen mit Druck aus seinem Fahrzeug dieses in einen Tank der Firma zurückzudrücken. Hierbei kam es in der Saugleitung zum Kontakt zwischen Salpetersäure und brennbaren Dämpfen aus dem Saugfahrzeug. Nach Angaben der betroffenen Mitarbeiter kam es beim Öffnen der Leitung zum Entweichen einer gelblichen Gaswolke. Im Abstand von einer Minute platzten die Schlauchleitung außerhalb des Gebäudes und eine Rohrleitung im Gebäude. Aus der offenen Schlauch- und Rohleitung wurde wiederum eine gelbliche Gaswolke freigesetzt.

 

Die Feuerwehren aus Eschenbach, Heiningen und Göppingen stellten den Brandschutz sicher und führten die erforderlichen Messungen durch. Hierbei konnten an der Unfallstelle sehr niedrige pH-Werte am Unfallfahrzeug und im Bereich der Be- und Endladestelle festgestellt werden, die keine als gefährlich einzustufenden Werte ergaben. Eine erste Neutralisation der ausgetretenen Säure wurde durch die Feuerwehr durchgeführt. Der Betreiber wurde anschließend über die, aus Sicht der Feuerwehr, erforderlichen weiteren Reinigungs- und Sicherungsmaßnahmen schriftlich und mündlich belehrt. Der Gefahrstoffzug des Landkreises Göppingen, der in Salach stationiert ist, wurde wie auch die Fachberatern der Firma Zeller & Gmelin, an die Unglückstellte gerufen. Der Einsatzleiter, Kommandant Jürgen Rapp vom der Feuerwehr Eschenbach, wurde unterstützt durch Herrn Kreisbrandmeister Dr. Michael Reick.

Der Fahrer des Tankzuges und ein Mitarbeiter der Firma wurden vom Rettungsdienst des DRK, die mit zwei Fahrzeugen und vier Helfern ausgerückt waren, zur vorsorglichen Beobachtung ins Krankenhaus gebracht.

Der angerichtete Schaden durch den geplatzten Schlauch und die Leitung im Gebäude muss noch ermittelt werden.