Lkrs. Tuttlingen/Wehingen | 27.08.2011 | 11-867
Vier Männer im heranwachsenden Alter mit einem Pkw schwer verunglückt. Beifahrer schwebt in Lebensgefahr – Fahrer floh zu Fuß und hält sich versteckt.
Vier junge Männer im Alter von 18 und 19 Jahren sind in der Nacht zum Sonntag auf der Landesstraße 433 am Ortseingang von Wehingen mit ihrem Pkw schwer verunglückt. Auf der Fahrt von Gosheim in Richtung Wehingen kam der von einem 18 Jahre alten Fahrer gelenkten Pkw, Audi A 4, im Verlauf einer abschüssigen Linkskurve nach rechts von der Fahrbahn ab. Der Pkw prallte daraufhin mit der rechten Frontseite gegen das Eck eines nicht bewohnten Wohnhauses. Durch die Aufprallwucht wurde der Eckpfeiler des zweistöckigen Wohnhauses, das derzeit nicht bewohnt ist, weggerissen. Hierdurch zogen sich blitzartig tiefe und große Risse durch das gesamte Wohnhaus.
Bedingt durch die so verursachte Instabilität, drohte das Haus sogar einzustürzen. Unmittelbar nach dem Unfall flüchteten der Fahrer und die beiden auf der Rückbank sitzende Insassen zu Fuß in Richtung Gosheim davon. Den Beifahrer ließen sie schwer verletzt zurück. Nachdem Anwohner die Notrufzentrale verständigt hatten, leitete die Polizei sofort eine Suche nach den geflohenen Pkw Insassen ein, dies auch, weil nicht ausgeschlossen werden konnte, dass sie unter Schock stehen und ebenfalls verletzt sind. Währenddessen wurde der schwerverletzte Beifahrer (18) vom Notarzt versorgt und später mit dem Rettungswagen in die Klinik nach Rottweil eingeliefert. Dieser schwebt aufgrund der erlittenen Verletzungen in Lebensgefahr.
Rund zwei Stunden nach dem Unfall spürte die Polizei die beiden Insassen, die im Pkw zuvor auf der Rückbank saßen, in einem Wohnhaus in Gosheim auf. Sie standen noch unter Alkoholeinwirkung, wiesen aber äußerlich nur leichte Verletzungen (Prellungen und Schürfungen) auf. Wo sich der 18 Jahre alte Fahrer, der erst seit wenigen Monaten einer Fahrerlaubnis hat, befindet, konnten oder wollten sie der Polizei nicht angeben. Vielmehr teilten sie mit, dass dieser ebenfalls schwer verletzt sein müsste und stark blute. Nach dieser Information forderte die Polizei zu dessen Rettung die Polizei-Hubschrauberstaffel aus Stuttgart an. Mit der Wärmebildkamera an Bord suchte die Staffel noch in der Nacht das Gebiet zwischen Wehingen und Gosheim aus der Luft ab. Des Weiteren wurde auch die Rettungshundestaffel angefordert, die wenig später mit ihren Hunden in Wehingen eintraf. Die parallel zur Suche geführten Ermittlungen der Polizei führten wenig später zu der Feststellung, dass der Fahrer sich bewusst versteckt hält und zu seinen Freunden und Angehörigen zwischenzeitlich per Handy Kontakt hatte. Durch die so erlangten Hinweise konnten schwerwiegende, lebensbedrohliche Verletzungen bei ihm nahezu ausgeschlossen. Deshalb wurde die bereits angelaufene Suchaktion mit den Hunden und dem Hubschrauber eingestellt. Dies auch, weil weitere Hinweise sich verdichteten, wonach sich der Gesuchte im westlichen Landkreis beziehungsweise im Raum Villingen-Schwenningen aufhalten dürfte. Um ein Einstürzen des zweigeschossigen Wohnhauses zu verhindern, musste dieses noch in der Nacht von der Feuerwehr Wehingen mit Stützbalken abgesichert werden. Bis zur Beendigung dieser Maßnahme und der Bergung des total beschädigten Personenwagens war die Landesstraße 433 voll gesperrt.
Zur Eindeutigen Feststellung des Unfallhergangs hat die Polizei einen Unfallsachverständigen in die Ermittlungen mit einbezogen.