Schweiz/Baden-Württemberg – Durchsuchungen bei Mitgliedern der Rockergruppierung „Outlaws MC“

-

Print Friendly, PDF & Email

Villingen-Schwenningen/Rottweil | 03.08.2011 | 11-679

sek36In der vergangenen Woche wurden in den frühen Morgenstunden insgesamt 13 verschiedene Objekte von der Polizei durchsucht. Dabei wurde ein Vielzahl von Waffen, Schlagwerkzeugen, Rauschgift und verbotene Arzneimittel beschlagnahmt.

Ausschlaggebend für die Durchsuchungen waren zwei Vorkommnisse aus dem letzten Jahr. Anfang April wurden in den Abendstunden in Schwenningen scharfe Schüsse abgegeben. Diese richteten sich auf ein Lokal, in dem sich zu diesem Zeitpunkt mehrere Mitglieder der „Red Devils“ aufhielten. Dabei gingen die Scheiben zu Bruch, verletzt wurde zum Glück niemand. Der oder die Täter flüchteten im Anschluss mit einem Fahrzeug. Der zweite Vorfall ereignete sich im September in Rottweil.

 

Der ehemalige Präsident des Gremium MC, heute Prospect beim Hells Angels MC Black Forest Lahr, Support 81 Base Rottweil, fuhr mit seinem Fahrzeug vor das Clubheim. Noch während er im Fahrzeug saß, wurde von Unbekannten auf das Fahrzeug geschossen und der Vorderreifen getroffen. Er selbst blieb unverletzt. Beide Schießereien zielten auf Rockergruppierungen ab, die den „Hells Angels“ nahe stehen.

Aufgrund des Vorfalls in Rottweil forschte eine Sonderermittlungsgruppe der Polizeidirektion Rottweil nach. Der Verdacht richtete sich schnell gegen Mitglieder der Rockergruppe „Outlaws“. In Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Villingen-Schwenningen, Freudenstadt und aus dem Kanton Aargau konnte Licht in die Sache gebracht werden. Durch ermittlerische Kleinarbeit wurde in den vergangenen Monaten das Mosaik zusammengetragen. Durch die Ermittlungsgruppe wurde insgesamt 11 Durchsuchungsbeschlüsse im Bereich Calw, Freudenstadt, Balingen und Villingen-Schwenningen beantragt. Dabei wurde bei der gesamten Führungsspitze der Outlaws des Chapter Schwenningen und Horb die Privatwohnungen und zum Teil die Geschäftsräume, sowie die Clubhäuser durchsucht. Dabei fand die Polizei ein wahres Waffenarsenal aus scharfen Waffen, Munition, Anscheinswaffen, Stich- und Schlagwerkzeugen. Bei den meisten Durchsuchungen wurden auch kleinere Mengen Betäubungsmittel von Amphetamin, Speed, LSD und Marihuana beschlagnahmt. Außerdem konnten verschiedene verbotene Arzneimittel, die zum Muskelaufbau verwendet werden, beschlagnahmt werden. In einem Fahrzeug fand die Polizei ein funktionierendes Blaulicht, das im Notfall auf dem Dach montiert werden konnte. In einem Clubheim fanden sich jede Menge Lichtbilder, die Mitglieder der Outlaws bei Schießübungen mit scharfen Waffen zeigten.

In Ehrendingen, im Kanton Aargau in der Schweiz wurden im Rahmen der Rechtshilfe zwei Wohnungen durch die Schweizer Polizei durchsucht. Dabei konnte die Polizei mehrere scharfe Waffen, von der Pumpgun bis zur Maschinenpistole mit Schalldämpfer und mehr als tausend Schuss Munition beschlagnahmen.

Durch die weiteren Ermittlungen bei den betroffenen Personen wurden die beiden Straftaten in Schwenningen und Rottweil aufgeklärt. Die beiden Schützen konnten ermittelt werden. Einer der Täter legte ein umfangreiches Geständnis ab. Die Tat in Schwenningen räumte ein 21-jähriger schweizer Staatsbürger, Mitglied der Outlaws Schweiz, ein. Die Tat in Rottweil wurde einem 34-jährigen Führungsmitglied der Outlaws Horb nachgewiesen.

Beim Zugriff und der anschließenden Durchsuchungsaktion waren insgesamt 185 Polizeibeamte beteiligt. Unter anderem auch Sondereinheiten aus Bayern, Hessen und Baden-Württemberg und der Schweiz.