Biberach – Schützenfest 2011 – Polizei zieht positive Bilanz

-

Print Friendly, PDF & Email

Biberach | 25.07.2011 | 11-629

polizei5Das Schützenfest 2011 verlief aus polizeilicher Sicht friedlicher als im Jahr 2010. Weder größere Schadensereignisse noch schwerwiegende Straftaten wurden registriert. Die Gewaltdimension war trotz einiger Körperverletzungsdelikte im Vergleich zu den Vorjahren niedriger. Die Erteilung von Aufenthaltsverboten, die Androhung von Platzverweisen und die aufklärenden Maßnahmen zum Jugendschutz im Vorfeld der Veranstaltung dürften dazu beigetragen haben. Die Präsenz von Polizei und privaten Sicherheitsdiensten sowie das konsequente Einschreiten beim Erkennen von sich anbahnenden Streitigkeiten hat sich bewährt. Bei einem Großteil der Auseinandersetzungen war Alkohol mit im Spiel.

Ein Anstieg im Vergleich zum Vorjahr ist bei den Trunkenheitsfahrten zu verzeichnen. Bei Alkoholkontrollen wurden acht Autofahrer wegen Alkoholbeeinflussung angezeigt, zwei Autofahrer standen unter Drogeneinfluss, insgesamt somit doppelt so viele Fälle wie im Vorjahr.

 

Bei Jugendschutzkontrollen wurden im Verlauf des gesamten Festes 436 Personen überprüft. 53 Jugendliche, darunter auch Kinder, wurden mit Alkohol oder beim Rauchen ertappt. Ein 15-Jähriger wurde bei den Kontrollen mit 1,4 Promille angetroffen, ein 13-Jähriger musste vom Rettungsdienst wegen Alkoholvergiftung in die Notfallaufnahme des Krankenhauses eingeliefert werden. Im Vergleich zum Vorjahr mit 84 beanstandeten Jugendlichen oder Kindern kann in Sachen Jugendschutz von einer positiven Entwicklung gesprochen werden. Die Polizei führt dies auf die Sensibilisierung aller Beteiligten vor der Veranstaltung und auf die regelmäßigen Kontrollen während des Schützenfestes zurück.

Großes Verständnis und Einsicht für den Jugendschutz wurde den Kontrolleuren fast immer entgegengebracht.

Nach einer ersten Auswertung, die heute vom zuständigen Polizeirevier in Biberach erstellt wurde, gab es bei den Körperverletzungsdelikten mit insgesamt 14 Fällen im Vergleich zu 21 Fällen im Jahr 2010 eine deutliche Abnahme. Schwere Verletzungen waren in keinem Fall zu beklagen.

Zweimal kam es im Zusammenhang mit der Festnahme oder der Ingewahrsamnahme von Personen zu einem Widerstand gegen Polizeibeamte, wobei zwei Beamte geringfügig verletzt wurden.

Die angezeigten Diebstahlsdelikte gingen von 16 auf 10 Fälle zurück, 2009 waren es noch 22 Delikte. Bei den Sachbeschädigungen ragte ein gravierender Vorfall mit 13 beschädigten Autos und einem Gesamtschaden von etwa 4000 Euro heraus. Diese Tat ereignete sich wie berichtet in der Nacht auf Samstag (23. Juli) im Bereich Mittelberg- / Schlierenbachstraße.

Vier Personen wurden wegen eines Verstoßes gegen das von der Stadt Biberach erlassene Aufenthaltsverbot zur Anzeige gebracht, hiervon wurde eine Person zweimal verbotener Weise angetroffen. Neun Störenfrieden wurde während des Schützenfestes die „Rote Karte“ gezeigt und ein Platzverweis erteilt. Den Betroffenen wurden inzwischen Bußgeld- und Gebührenbescheide zugestellt.

Insgesamt hatte die Stadt Biberach in diesem Jahr vor und während des Schützenfestes 15 Aufenthaltsverbote erlassen. Die Klage eines Betroffenen gegen den sofortigen Vollzug eines Aufenthaltsverbotes vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen hatte keinen Erfolg.

Wiederholt zu Ruhestörungen kam es in der Innenstadt, insbesondere im Bereich Consulentengasse und Wielandstraße. In der Regel waren die Gaststättenbetreiber jedoch einsichtig und kamen den Aufforderungen der Polizei nach.

Als besondere Ereignisse sind der Schmorbrand in einem Trafohäuschen auf dem Gigelberg beim Schützenfestauftakt am Freitag (15. Juli) mit technischer Ursache sowie der Zwischenfall mit einem scheuenden Pferd beim historischen Umzug am Dienstag auf dem Marktplatz zu erwähnen, welcher nach den Ermittlungen der Polizei jedoch für alle Beteiligten glimpflich ausging.

Die Polizei war an allen Tagen verstärkt und mit Unterstützung durch die Bereitschaftspolizei Biberach im Einsatz, an den Haupttagen und vor allem nachts mit rund 30 Einsatzkräften, darunter auch Beamte in Zivilkleidung. Die enge Zusammenarbeit mit allen Sicherheitspartnern, Stadt Biberach, städtischer Vollzugsdienst, DRK und Feuerwehr, Security und der Schützendirektion vor und während des Schützenfestes hat sich wiederum bewährt und das notwendige gemeinsame Vorgehen bestätigt.