TAG DES EHRENAMTES – 05. Dezember 2025 | In einer Zeit, in der wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen die Belastungsgrenzen vieler staatlicher Institutionen überschreiten, erweist sich das Ehrenamt als unverzichtbare Stütze unserer Gemeinschaft. Ehrenamtliche engagieren sich in den unterschiedlichsten Bereichen – ob in der Altenpflege, im Katastrophenschutz, in Sportvereinen oder bei der Unterstützung von Geflüchteten. Doch was würde passieren, wenn sie ihre Arbeit niederlegen würden?
Die Bedeutung des Ehrenamts
Die Zahlen sprechen für sich: In Deutschland engagieren sich laut Statistiken über 30 Millionen Menschen ehrenamtlich. Sie leisten unbezahlte Arbeit, die den sozialen Zusammenhalt fördert und oft die Lücken füllt, die staatliche Institutionen nicht schließen können. Besonders sichtbar wird dies in Krisenzeiten, sei es bei der Flutkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz 2021 oder während der Corona-Pandemie. Ohne die Unterstützung von Ehrenamtlichen wären viele Hilfsmaßnahmen nicht oder nur verspätet möglich gewesen.
Darüber hinaus trägt das Ehrenamt maßgeblich zur Lebensqualität bei. Sportvereine fördern die Gesundheit und Gemeinschaftsbildung, Kulturinitiativen bereichern das öffentliche Leben, und freiwillige Helfer in Bildungseinrichtungen stärken die Chancen von Kindern und Jugendlichen. Ehrenamtliches Engagement ist dabei nicht nur ein Geschenk an die Gesellschaft, sondern auch eine persönliche Bereicherung für die Engagierten selbst.
Was wäre, wenn Ehrenamtliche aufhören?
Die Auswirkungen eines Rückgangs ehrenamtlichen Engagements wären katastrophal. Viele soziale Einrichtungen müssten schließen, da sie sich keine hauptamtlichen Mitarbeiter leisten können. Katastrophenschutz und Rettungsdienste, die stark auf Freiwillige angewiesen sind, wären in ihrer Einsatzfähigkeit massiv eingeschränkt. Auch im Vereinswesen – vom Fußballclub bis zur Musikschule – würde ein Wegfall der Ehrenamtlichen den kulturellen und sportlichen Alltag vieler Menschen stark beeinträchtigen.
Ein konkretes Beispiel: Ohne freiwillige Helfer in Tafeln und Suppenküchen stünden Millionen Menschen, die auf diese Angebote angewiesen sind, vor noch größeren Herausforderungen, ihren Alltag zu bewältigen. Ebenso würde die Kinder- und Jugendarbeit in vielen Regionen Deutschlands wegbrechen, was langfristig soziale und bildungspolitische Konsequenzen hätte.
Warum die Gesellschaft handeln muss
Die Frage nach der Zukunft des Ehrenamts führt zwangsläufig zu der Frage, wie unsere Gesellschaft die Arbeit der Ehrenamtlichen wertschätzt und unterstützt. Vielen Ehrenamtlichen fehlt es an klarer Anerkennung – sei es in Form von steuerlichen Erleichterungen, bezahltem Freistellungsurlaub oder verbesserten Strukturen, die ihre Arbeit erleichtern. Ohne diese Unterstützung riskieren wir, dass die Motivation schwindet und der gesellschaftliche Zusammenhalt bröckelt.
Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sind gleichermaßen gefordert, das Ehrenamt zu fördern. Dazu gehört nicht nur finanzielle Unterstützung, sondern auch eine stärkere Einbindung ehrenamtlicher Arbeit in den öffentlichen Diskurs. Denn wer versteht, wie entscheidend Ehrenamt für unser aller Wohl ist, wird es eher als unverzichtbaren Bestandteil der Gesellschaft wahrnehmen und fördern.
Fazit
Das Ehrenamt ist das Herzstück einer solidarischen Gesellschaft. Es funktioniert jedoch nicht selbstverständlich, sondern benötigt aktive Wertschätzung und Unterstützung. Ein Verlust des ehrenamtlichen Engagements hätte gravierende Konsequenzen, die weit über kurzfristige Engpässe hinausgehen würden. Es liegt an uns allen, dieses Engagement zu schützen und zu fördern – für eine Gesellschaft, die auch in Zukunft auf Solidarität und Gemeinschaft bauen kann.