Kreisbrandinspektion Unterallgäu | Zu 3.203 Einsätzen rückten die Feuerwehren des Landkreises aus

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Die Kreisbrandinspektion Unterallgäu kann im Ernstfall auf 5.607 Feuerwehreinsatzkräfte zurückgreifen, davon sind 330 Frauen im Feuerwehrdienst. Auch im Nachwuchs tut sich einiges. 41 Jugendfeuerwehr gibt es im Landkreis mit 412 Jungs und 154 angehenden Feuerwehrfrauen. Zusätzlich zu den Jugendfeuerwehren gibt es fünf Kinderfeuerwehren.

Die knapp 6.000 Floriansjünger sind für eine Fläche von knapp 1.230 km² verantwortlich und rund 152.000 Bürgerinnen und Bürger (123 Einw. pro km²).

Im Berichtszeitraum vom 01.10.2023 bis 30.09.2024 wurden die Einsatzkräfte zu 3.203 Einsätzen durch die Integrierte Leitstelle (ILS) Donau-Iller alarmiert.

Die Kreisbrandinspektion Unterallgäu wird von Kreisbrandrat (KBR) Alexander Möbus geführt. Der Landkreis ist in drei Inspektionsbereiche aufgeteilt, Nord, West und Ost. Diese werden von den drei Kreisbrandinspektionen geleitet.

Einsätze Gesamt Nord West Ost
ABC-Einsätze 47 18 11 18
Brand 229 37 84 108
Technische Hilfeleistung 2.179 559 665 755
Sonstige Tätigkeiten 308 86 78 144
Fehlalarmierungen 305 60 122 123
Sicherheitswachen 135 15 29 91
         
Summe 3.203 775 1.189 1.239

 

Hier einige Zahlen, die das Bild der Einsatzzahlen etwas aufschlüsseln:

Einsatzgrund Gesamt Nord West Ost
Großbrände 16 3 2 11
Unfall mit Straßenfahrzeugen, Verkehrshindernis 229 49 89 91
Unfall mit Schienenfahrzeugen 8 3 1 4
Hochwasser/Überschwemmungen 464 88 232 144
Sturmschäden 237 92 62 83
Tierunfall/Tierbergung 16 3 6 7
Vermisste Personen/Vermisstensuche 4 0 1 3
First-Responder-Einsatz (Ortsfeuerwehr) 14 3 5 6
Unterstützung Rettungsdienst 59 11 12 36

 

Bei den Einsätzen der Feuerwehren aus dem Landkreis Unterallgäu ging es 409 Menschenleben, wobei 29 davon verstorben waren. Gerade diese Einsätze belasten die Einsatzkräfte der ehrenamtlichen Feuerwehren. Bei solchen schwierigen und belastenden Fällen wird dann auch PSNV-Team-E nachalarmiert, dass sich im Nachgang um den seelischen Zustand der Einsatzkräfte kümmert. Bei den PSNV-Teams handelt es sich um speziell auf diese Fälle ausgebildete Fachkräfte. Sie sind in etwa vergleichbar mit den Kriseninterventionsteams (KIT), die Angehörige und Unfallopfer in schwierigen Situationen auffangen.

232 Mal wurden die Feuerwehren zu sogenannten automatischen Brandmeldanlagen (BMA) alarmiert. Diese sind in der Regel in Industriebetrieben, Kliniken, Altenheimen und öffentlichen Einrichtungen installiert. Diese laufen direkt bei der Integrierten Leitstelle (ILS) auf. Schlagen diese Brandmeldeanlagen an, so wird umgehend eine Feuerwehr alarmiert und zur Abklärung vor Ort geschickt.

Seit dem 01.08.2024 gibt es für die 330 Feuerwehrfrauen im Landkreis Unterallgäu in der Kreisbrandinspektion eine Fraubeauftragte. Hannah Lindner aus der Freiwilligen Feuerwehr Dirlewang führt den „Fachbereich 10 Frauenarbeit“ in der Inspektion und wurde zur Kreisfrauenbeauftragten ernannt.

Die Unwetter und Hochwasserlagen haben die Feuerwehren besonders auch im Landkreis Unterallgäu gefordert. Hier haben die Einsatzkräfte übermenschliches geleistet und oft ihren Einsatz bei der Feuerwehr über ihre persönlichen Belange gestellt. Man darf nicht vergessen, dass das Wasser die Häuser oder auch Betriebe von Einsatzkräften nicht verschont.

Gerade im Bereich Hochwasserschutz hat die Kreisbrandinspektion gemeinsam mit der Katastrophenschutzbehörde des Landkreises Unterallgäu Material aufgestockt und die Katastrophenschutzlager aufgefüllt. So wurden für die beiden Sandsackfüllmaschinen zusätzliche technische Erweiterungen beschafft. 120.000 Sandsäcke sind auf die Feuerwehren im Landkreis verteilt worden, um diese im Ernstfall dezentral von den Schadensorten befüllen zu lassen. Insgesamt sechs Notdächer (Planen) wurden beschafft und eingelagert. Diese wurden zuletzt an die Stadt Memmingen während der Explosion im Memminger Kalkerfeld eingesetzt. Auch wurde der Bestand von großen, leistungsfähigen Schmutzwasserpumpen aufgestockt. Auch die Unterstützungsgruppen der UG-ÖEL wurden personell aufgestockt und die drei Führungsfahrzeuge technisch aufgerüstet. Auch im Bereich der Warnung der Bevölkerung hat der Landkreis gemeinsam mit der Kreisbrandinspektion den Work-Flow verbessert und zusätzliche Einrichtungen installiert.

In der Beschaffung sind derzeit zusätzliche Schwimmwesten, für die Sicherheit der Einsatzkräfte bei Hochwassereinsätzen, zusätzliche mobile Hochwassersperren (Boxwall-System). Hier wurde darauf geachtet, dass alle Gemeinden im Landkreis Unterallgäu das gleiche System beschaffen, damit hier die Sperren untereinander kompatible sind.

Bei der Umstellung der Feuerwehren Sirenen von analog auf digital geht es vorwärts. Von 180 bestehenden Sirenen, sind bereits 49 digital umgerüstet und im Einsatz. Bei 65 ist die Umrüstung durch die Gemeinden beauftragt.

Man sieht das Aufgabengebiet der Feuerwehren ist breit gefächert und anspruchsvoll. 5.607 Einsatzkräfte der Feuerwehren stehen ehrenamtlich bereit, wenn sie von der Bevölkerung gebraucht werden. Ohne dieses und viele anderen ehrenamtlichen in unserer Gesellschaft wäre das Miteinander nicht möglich.

Jeden Euro, denn wird in unsere Leistungsfähigkeit – persönliche Schutzausrüstung, Ausrüstung, Fahrzeuge, Bauten – stecken, kommt jedem einzelnen Bürger zugute. Immer wenn wir Hilfe benötigen, kommt sie schnell, zuverlässig und kompetent.

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