A96 – Wangen/Allgäu | Einsatzkräfte üben im Tunnel Herfatz – 120 Helfer vor Ort

-

Print Friendly, PDF & Email

Alle vier Jahre muss die Autobahn GmbH Tunnelanlagen ab einer bestimmten Länge unter realistischen Einsatzkriterien beüben. Dabei werden nicht nur die Sicherheitseinrichtungen der Tunnelanlage überprüft, sondern bestehende Einsatzpläne und auch das Zusammenspiel der einzelnen Beteiligten.

Am Samstagabend, 08.10.2022, 22.00 Uhr, wurde die BAB A96 an beiden Anschlussstellen Wangen im Allgäu gesperrt und der Verkehr von Kräften der Autobahn GmbH ausgeleitet. Dann wurde die beiden Einsatzszenarien in den beiden Tunnelröhren aufgebaut. Ein Abschleppunternehmen aus Memmingen platzierte die Unfallfahrzeuge entsprechend den Vorgaben der Übungsleitung. In der Röhre in Richtung Lindau, das erste Einsatzszenario, ein Autotransporter mit Anhänger. Auf diesem fängt ein aufgeladener Unfallwagen zu brennen an. Der Fahrer schafft es nicht mehr aus dem Tunnel auszufahren, der Wagen brennt im Tunnel. Bei Löschversuchen wird der Transporterfahrer verletzt. Durch Öffnen der Notrufvorrichtung im Tunnel, wird das Tunnelwarnsystem in Gang gesetzt, die Leitstelle der Autobahn GmbH in München schaltet sich mit den Kameras im Tunnel auf und kann so der der Integrierten Leitstelle Oberschwaben bereits erste wichtige Informationen übermitteln. Umgehend wird die Feuerwehr Wangen im Allgäu alarmiert und der Rettungsdienst. Der Einsatzleiter fährt die Brandmeldezentrale am Tunneleingang an und verschafft sich einen Überblick. Dann ruft er seine Kräfte entsprechend der Lage der Einsatzstelle ab und lässt sie anfahren. Unter schweren Atemschutz beginnen kurze Zeit später zwei Trupps mit der Brandbekämpfung.

Die erste Einsatzstelle war noch nicht richtig abgearbeitet kommt es in Fahrtrichtung München zu einem schweren Verkehrsunfall mit zwei Pkw und mehreren Verletzten. Umgehend muss der Einsatzleiter der Feuerwehr reagieren und seine Kräfte neu sortieren und weiteres technisches Gerät an die Unfallstelle heranführen. Nun wird auch der Rettungsdienst gefordert. Sechs Schwerverletzte sind in den beiden Unfallfahrzeugen eingeklemmt und müssten von der Feuerwehr mit hydraulischem Rettungsgerät befreit werden und von Notärzten und Rettungs- und Sanitätspersonal versorgt werden. Unterstützt wird hier die Feuerwehr Wangen im Allgäu von der Feuerwehr Amtzell. Insgesamt vier Rettungswagen und Krankentransportwagen, Fahrzeuge der Schnelleinsatzgruppen und der Führungsdienst (OrGL und Ltd. Notarzt) fahren die Einsatzstelle an. Der ersteintreffende Rettungswagen übernimmt koordinierende Aufgaben und weist weitere Einsatzkräfte ein. Patienten werden gesichtet und nach der Schwere ihrer Verletzungen kategorisiert. Nun wird in Abstimmung mit dem Notarzt die Reihenfolge festgelegt, welcher Patient in welcher Reihenfolge befreit werden soll.

Parallel dazu prüfen Vertreter der Autobahn GmbH die Sicherheitseinrichtungen der Tunnelanlage. Lautsprecher Warndurchsagen hallen zweisprachig durch die Lautsprecher. Aufgrund der Auslösung der Sicherheitseinrichtung im Tunnel wurde die Beleuchtung in der Anlage auf Volllicht umgestellt. Warnrichtungen/Ampeln leichten auf – alles funktioniert.

Nach etwas über zwei Stunden waren die beiden Einsatzszenarien abgearbeitet, alle Personen aus den Fahrzeugen befreit und medizinisch versorgt. Die Einsatzpläne für die Tunnelanlage haben ihren Stresstest bestanden und werden nun in vier Jahren wieder auf die Probe gestellt.

Das Technische Hilfswerk (THW) Wangen war ebenfalls in die Übung eingebunden und kümmerte sich um die Versorgung der Einsatzkräfte und Übungsteilnehmer.

 

[URISP id=542080]