Oberndorf bei Salzburg | Drei Tote – Familie stürzt mit Pkw in Salzach

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Zu einem besonders tragischen Verkehrsunfall mit drei Todesopfern musste am frühen Sonntagabend, 20.02.2022, ein Großaufgebot an Einsatzkräften aus Bayern und Salzburg ausrücken: Den bisherigen Ermittlungen der Salzburger Polizei zufolge war ein 35-jähriger Autofahrer aus Syrien um 17.04 Uhr zusammen mit seiner 30-jährigen Frau und dem gemeinsamen zweijährigen Sohn unmittelbar nach der Einmündung nach rechts von der Uferstraße in Oberndorf abgekommen, wobei der Kleinwagen frontal das dortige hölzerne Absicherungsgeländer eines Treppenabgangs zur Pegel-Messstelle durchbrach, dann rückwärts über die steile Böschung in die Salzach stürzte, unterging und abgetrieben wurde.

Eine Frau hatte den Unfall beobachtet und sofort über Notruf gemeldet, woraufhin die Feuerwehren aus Salzburg und Bayern, die BRK-Wasserwacht, die Österreichische Wasserrettung und die Polizei ausrückten und das komplett versunkene und über zwei Kilometer weit abgetriebene Auto gegen 17.30 Uhr unterhalb der Salzach-Schleife auf Höhe von Schrankbaum orten konnten, obwohl es unter Wasser eigentlich kaum mehr erkennbar war. Die Besatzungen des Traunsteiner Rettungshubschraubers „Christoph 14“ und des Salzburger Notarzthubschraubers „Christophorus 6“ hatten den Fluss aus der Luft abgesucht; zusätzlich waren mehrere Boote und Fußtrupps unterwegs, da zunächst auch nicht klar war, wie viele Menschen tatsächlich im Auto waren und ob Insassen weiter abgetrieben wurde.

Wasserretter und Feuerwehr mussten das versunkene Fahrzeug zunächst in der starken Strömung sichern und per Seilwinde in Richtung des flacheren Ufers ziehen, um die drei Insassen befreien zu können. Die beiden Helis konnten auf einer Sandbank auf der österreichischen Flussseite landen, wobei die Wasserretter und die Feuerwehr die Besatzungen mit Booten zur Einsatzstelle brachten. Über den schmalen Uferweg konnte nur ein Teil der Einsatzfahrzeuge direkt anfahren und über längere Abschnitte auch nicht wenden, so dass die Helfer vor Ort aufgrund der beengten Platzverhältnisse improvisieren mussten.

Trotz aller Bemühungen und der sofort eingeleiteten Wiederbelebungsversuche konnten die Retter keinen der drei Familienmitglieder mehr ins Leben zurückholen. Spezialisten zur Betreuung betroffener Einsatzkräfte der Kriseninterventionsdienste (KID) von BRK und Malteser Hilfsdienst (MHD) waren als Ansprechpartner für die Retter vor Ort. Die Salzburger Polizei hat die Sachbearbeitung übernommen und wurde vor Ort durch ihre bayerischen Kollegen unterstützt, wobei die Beamten einem ORF-Bericht zufolge aktuell von einem Fahrfehler und Unachtsamkeit als wahrscheinlichste Ursache ausgehen und eine Fremdbeteiligung ausschließen. Die Feuerwehr, die Wasserretter und die Besatzung eines Notfallkrankenwagens der BRK-Bereitschaft Stadt Freilassing sicherten die schwierige Bergung des Kleinwagens aus dem Wasser ab.

Im Einsatz aus Bayern waren unter anderem die Freiwilligen Feuerwehren Laufen samt Löschzug Leobendorf, Fridolfing, die Tauchergruppe der Reichenhaller Feuerwehr und die Kreisbrandinspektion, das Rote Kreuz mit den Schnell-Einsatz-Gruppen (SEG´n) der BRK-Wasserwachten Laufen-Leobendorf, Freilassing-Ainring, Bad Reichenhall und Tengling-Törring, drei Rettungswagen aus Bad Reichenhall, Teisendorf und Fridolfing, zwei Krankenwagen aus Freilassing, drei Notärzten, dem Einsatzleiter Wasserrettung und dem Einsatzleiter Rettungsdienst, der Sanitätseinsatzleitung mit Unterstützungsgruppe, dem Traunsteiner Rettungshubschrauber „Christoph 14“ und dem KID. „Die Zusammenarbeit aller Einsatzkräfte aus Bayern und Salzburg und mit den beteiligten Leitstellen war spitze und hat uns allen die Arbeit bei diesem auch für erfahrene Retter belastenden Unfall sehr erleichtert!“, lobt der Einsatzleiter Wasserrettung aus Bayern, Matthias Scharf.