Sulzberg – Öschlesee | Polizeitaucher bergen abgestürztes Flugzeug aus See

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Am Sonntagnachmittag, 09.05.2021, gegen 17:15 Uhr, stürzte ein einmotoriges Kleinflugzeug in den Öschlesee (Sulzberger See), nachdem es kurz zuvor vom Flughafen Durach gestartet war. An Bord befanden sich vier Personen, die zum Teil schwer verletzt wurden.

Das Kleinflugzeug der Marke Cessna 172 startete vom Flughafen in Durach im Allgäu. Dem Piloten gelang es nach dem Start offenbar nicht, mit dem Flugzeug an Höhe zu gewinnen. Er steuerte die Maschine über die BAB A980 in Richtung des Öschlesees, wo sie im Anschluss niederging. Alle Insassen, drei Männer und eine Frau im Alter zwischen 27 und 38 Jahren, wurden anschließend an Land und zur weiteren Versorgung in verschiedene Kliniken gebracht. Zwei Personen wurden leicht und zwei Personen schwer verletzt. Am Sonntag war noch von Lebensgefahr bei einer Person die Rede, der Gesundheitszustand hat sich zwischenzeitlich stabilisiert, so dass derzeit von keiner Lebensgefahr mehr ausgegangen wird.

Das Flugzeug sank nach dem Aufprall auf den Grund des Sees. Am Montag wurde mit der Bergung des Flugzeugs begonnen, das in rund acht Metern Tiefe liegt. Zum Einsatz kamen Taucher der Polizei mit entsprechender Ausrüstung zur Bergung der Maschine.

Die Cessna lag auf dem Rücken auf dem Grund des Öschlesees. Polizeitaucher brachten Druckluftballons am Heck der Maschine an und konnten sie so senkrecht stellen. Im weiteren Verlauf wurde durch einen zweiten Ballon die Maschine in die waagrechte gehoben. Das Wrack wurde langsam mit dem Boot in Richtung nördlichen Steg gezogen. Von dort aus wurde nach mit Hilfe einer Seilwinde das Flugzeug in flaches Gewässer gezogen. Auslaufende Betriebsstoffe wurden von der Feuerwehr Sulzberg mit Ölbindemittel abgebunden. Beamte des Wasserwirtschaftsamtes Kempten beaufsichtigten die Bergung.

Beim Start der Maschine in Durch wurden von Besuchern Videos gefertigt, die zeigen sollen, dass die Maschine zu wenig an Geschwindigkeit auf die Rollbahn brachte und so nur schwer an Höhe gewann. Fachleute gehen von einem Pilotenfehler aus. Genaueres dazu müssen die weiteren Ermittlungen zu Tage bringen. Ein Gutachter der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchung (BFU) ist vor Ort. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Kempten wurde ebenfalls ein Sachverständiger zur Klärung des Unfallhergangs hinzugezogen. Die Kriminalpolizei Kempten im Allgäu hat die weiteren Ermittlungen übernommen.

 

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