Lindau-Zech | Motorbootsausflug endet mit einem Toten und einem Vermissten

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Ein schrecklicher Unfall ereignete sich am Mittwochnachmittag, 19.08.2020 auf dem Bodensee bei Lindau-Zech. Beim Versuch einen anderen Mann zu retten, geriet der Helfer selbst in Not und starb kurz darauf. Nach dem zweiten Mann suchen die Rettungskräfte von Polizei, Feuerwehr, THW, BRK-Wasserwacht u.a. bis in die späten Abendstunden.

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Foto: Pöppel

Gegen 15.20 Uhr am Mittwochnachmittag ging der Notruf bei der Integrierten Leitstelle Allgäu ein. In der ersten Alarmierung ging man von einem Seenoteinsatz bei Wasserburg am Bodensee aus. Schnell relativierte sich der Einsatz auf den Bereich Zech bei Lindau.

Acht Männer waren auf einem Motorboot gemeinsam unterwegs. Einer von ihnen wollte wohl zum Schwimmen ins Wasser. Nach ersten Aussagen der Anwesenden bekam er aber gesundheitliche Probleme und ging sofort unter. Ein 72-Jähriger sprang ins Wasser und eilte dem Freund zur Hilfe, um ihn zu retten, dabei geriet er selbst in Not. So ein Sprecher der Polizei.

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Foto: Pöppel

Die anderen Sechs konnten den 72-jährigen Langenargener gerade noch aus dem Wasser ziehen. Sie begangen umgehend noch auf dem Motorboot mit Reanimationsmaßnahmen. Zu diesem Zeitpunkt war das Boot rund 1.500 Meter vom Standbrand Eichwald entfernt. Der Mann wurde umgehend von Notarzt und Rettungsdienst übernommen und in eine Klink verbracht, wo er kurze Zeit später verstarb.

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Symbolbild

Rund 100 Einsatzkräfte von Polizei, Wasserschutzpolizei, BRK-Wasserwacht, Feuerwehr, THW und Rettungskräften aus Österreich suchten mit Hochdruck mit Booten, Tauchern, Tauchdrohnen und insgesamt drei Hubschraubern nach dem vermissten Schwimmer. Die Feuerwehr Lindau suche auch den Uferbereich zwischen Zech und Eichwald ab, doch der untergegangene Mann wurde nicht aufgefunden.

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Foto: Pöppel

Aufgrund der Dunkelheit mussten die Einsatzkräfte die Suche nach dem Vermissten auf dem Bodensee einstellen. Nach Angaben des Einsatzleiter Wasserrettung vom BRK soll die Suche am Donnerstagmorgen, 20.08.2020, fortgesetzt werden. Die sechs anderen Bootsmitglieder werden von einem Kriseninterventionsteam (KIT) betreut, sie stehen allesamt unter Schock.

 

POLIZEIMELDUNG, 19.08.2020, UPDATE

Am 19.08.2020, gegen 15:20 Uhr, befand sich ein mit 8 Personen besetztes Boot in der Reutiner Bucht in Lindau und stoppte dort zu einem Badeaufenthalt.

Ein 73-jähriger und ein 70-jähriger Gast gingen ins Wasser um zu schwimmen. Dabei traten bei dem 73-Jährigen offensichtlich gesundheitliche Probleme auf, woraufhin der 71-jährige Bootsführer ebenfalls in Wasser sprang. Der 73-Jährige konnte einen Rettungsring greifen und zum Boot geschleppt werden. Gleichzeitig bekam auch der Bootsführer Probleme im Wasser. Er konnte zum Boot gebracht werden, musste aber reanimiert werden und verstarb schließlich im Krankenhaus Lindau. Der 70-Jährige ging während des Vorfalls ebenfalls unter und konnte bislang trotz umfangreicher Suchmaßnahmen, an denen neben 4 Hubschraubern auch 17 Einsatzboote aus Bayern, Baden-Württemberg und Österreich beteiligt waren, bislang nicht wieder aufgefunden werden. Die Suchmaßnahmen wurden wegen Einbruch der Dunkelheit unterbrochen, werden jedoch am morgigen Tag fortgesetzt. Die weitere Sachbearbeitung wird, wie bei tödlichen Badeunfällen üblich, zuständigkeitshalber durch die Kriminalpolizei Lindau übernommen. 

 

ERSTMELDUNG

Lindau – Zech | Einsatzkräfte suchen nach vermissten Schwimmer auf dem Bodensee