B30 – Baindt | Gefahrgut-Lkw verunglückt auf schneeglatter Fahrbahn – 200 Einsatzkräfte vor Ort

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Foto: Pöppel

Beim unfallverursachenden Lkw handelte es sich um einen in den Niederlanden zugelassenen Gliederzug mit zwei Wechselbrücken, der mit etwa 22 Tonnen ätzender alkalischer Flüssigkeit in einzelnen Kanistern von je 25 Litern beladen war. Der 56-jährige Lenker des Gespanns mit Wohnsitz in den Niederlanden befuhr die Bundesstraße 30 und geriet auf Höhe des Egelsees plötzlich auf nasse und schneeglatte Fahrbahn. Als der Lenker des Gespanns auf der dortigen abfallenden Straße nach einer Rechtskurve abbremste, geriet der Anhänger des Gespanns ins Schleudern. Der Lenker des schleudernden Gespanns lenkte im weiteren Verlauf nach links, um einen Auffahrunfall auf vorausfahrende und zum Stillstand gekommene Fahrzeuge zu vermeiden, kam jedoch dann mit der Zugmaschine nach links von der Fahrbahn ab, wo das Zugfahrzeug mit der vorderen Wechselbrücke eine Böschung hinunter rutschte und auf die Seite stürzte. Der Anhänger blieb quer auf dem linken Fahrstreifen stehen. Im Verlaufe des Verkehrsunfalles kam es zur Kollision mit einem entgegenkommenden Seat Ibiza, in dem vier Insassen leichte Verletzungen erlitten und zum Zusammenstoß mit einem VW Golf, der vor dem Lkw in Richtung Weingarten fuhr und verkehrsbedingt auf dem rechten Fahrstreifen zum Stillstand gekommen war. Die beiden Insassen dieses Pkw wurden durch den Rettungsdienst ebenfalls zur Untersuchung in ein Krankenhaus gebracht. Der Lenker des Lkw-Gespanns konnte sich aus dem Führerhaus seines Zugfahrzeuges befreien. Er wurde nach bisherigen Erkenntnissen bei dem Verkehrsunfall nicht verletzt.

Die Bundesstraße 30 blieb im Bereich der Unfallstelle bis 18.30 Uhr gesperrt und ist zwischenzeitlich wieder in beide Richtungen befahrbar. Die Bergung des neben der Fahrbahn liegenden Zugfahrzeuges wurde um 18.30 Uhr abgebrochen und wird am Mittwoch fortgesetzt, weshalb voraussichtlich eine erneute Sperrung der Bundesstraße 30 erforderlich sein wird.

An der Unfallstelle trat aus mehreren beschädigten Kanistern eine unbekannte Menge des transportierten Gefahrstoffes aus. Weiterhin wurde der Dieseltank des Zugfahrzeugs beschädigt, weshalb zusätzlich Dieselkraftstoff in die Umwelt gelangte. Der Empfänger der transportierten Ladung befindet sich im Landkreis Ravensburg.

Insgesamt waren etwa 200 Einsatzkräfte von Rettungsdienst, Freiwilliger Feuerwehr, Technisches Hilfswerk, Polizei und Umweltbehörden im Einsatz. Für die Bergung des Lkw-Gespanns wurden Kranwagen der Feuerwehr aus Ulm an der Donau und eines privaten Unternehmers angefordert. Die beiden an dem Verkehrsunfall beteiligten Pkw mussten ebenfalls von der Unfallstelle abgeschleppt werden. Das an der Unfallstelle kontaminierte Erdreich wird abgetragen und fachgerecht entsorgt. Zur Höhe des entstandenen Sachschadens können von hier aus noch keine Angaben gemacht werden.

 

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