Buxheim/Türkheim – Informationsveranstaltung der Feuerwehren zum Thema „Alarmierungsplanung“

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Lkrs. Unterallgäu/Buxheim/Türkheim + 06.11.2013 + 13-2038

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Der Fachbereich „Informations- und Kommunikationstechnik (IuK), Funk, Integrierte Leitstellen (ILS), Kreiseinsatzzentralen (KEZ)“ der Kreisbrandinspektion Unterallgäu führte am Dienstag, 05.11.2013, in Buxheim und am Mittwoch, 06.11.2013, in Türkheim wieder eine Informationsveranstaltung zum Thema „Einsatz- und Alarmierungsplanung im Bereich der Integrierten Leitstelle (ILS) Donau-Iller“ für Angehörige der Feuerwehren durch.

Seit der Inbetriebnahme der ILS Donau-Iller am 08.11.2011 hat sich im Rahmen der Alarmierung für die Feuerwehren einiges geändert. Bereits 2002 erließ die Bayerische Staatsregierung das Gesetz zur Einführung Integrierter Leitstellen (ILSG). Bayernweit gibt es 26 Integrierte Leitstellen (ILS). Die ILS Donau-Iller betreut neben dem Rettungsdienst rund 350 Feuerwehren in den Landkreisen Günzburg, Neu-Ulm, Unterallgäu und der Stadt Memmingen.

Das Herzstück der ILS ist der Einsatzleitrechner. Hier werden alle relevanten Daten zu der Alarmierung der Einsatzkräfte hinterlegt, so auch die Alarmierungsplanungsdaten der vier Kreisverwaltungsbehörden für die Feuerwehren. Grundsatz der Alarmierungsplanung ist eine schnelle Alarmierung der Einsatzkräfte, eine der Situation angemessene Alarmierung und der Einsatz des nächstgelegenen, geeigneten Einsatzmittel. Dabei ist die Planung auf Einsatzmitteltypen und nicht auf Fahrzeuge bezogen. Ein wichtiger Punkt in der Alarmierung der Feuerwehren ist, dass bei jedem Einsatz die örtlich zuständige Feuerwehr grundsätzlich mitalarmiert wird. Dies hat vor allem auch den Grund, dass hier eine schnelle Verfügbarkeit an der Einsatzstelle garantiert ist, eine schnelle Lage weitergegeben werden kann und die Ortskenntnis vorhanden ist.

Der Einsatzleitrechner arbeitet mit einer Bereichszonenstruktur. Die sogenannten Wachbereichszonen orientieren sich im Grundsatz an den Gemarkungen der Städte und Gemeinden. Zusätzliche wurden weitere Wachbereichszonen gebildet, wenn dies einsatztaktisch sinnvoll erschien. Neben den Bereichszonen sind im Einsatzleitrechner mehr als 300 Einsatzschlagwörter (z.B. Brand Motorrad/Person in Gefahr), verknüpft mit 58 sogenannten Einsatzstichwörtern (z.B. B2-Person), hinterlegt. Im Einsatzfall nehmen die Disponenten/innen in der ILS den Notruf auf und ordnen diesen entsprechend des übermittelten Meldebildes einem Einsatzschlagwort zu. Im Einsatzleitrechner sind den Einsatzschlagwörtern/Einsatzstichwörtern dann Einsatzmittelketten zugeordnet (befüllt je nach Einsatzfall mit Geräten und Einsatzmitteln wie z.B. Pressluftatmer, Löschwasser, Rettungssatz usw.), die zur Erstalarmierung für einen Unglücksfall von Nöten sind.

Das Einsatzleitsystem sucht dann auf Grund der Eingabe der Örtlichkeit und des Einsatzschlagwortes neben der örtlich zuständigen Feuerwehr auch nach weiteren Feuerwehren, die über eine weitere notwendige Ausrüstung für die Abwicklung des Einsatzes verfügen, wenn die örtliche Feuerwehr nicht alle benötigen Einsatzmittel vorhalten kann. Nach der Erstalarmierung durch Disponenten/innen der ILS begleitet diese dann den Verlauf des Einsatzes und steht für weitere Nachalarmierungen und Nachforderungen der örtlichen Einsatzleitung zur Verfügung.

Die 26 bayerischen Leitstellen arbeiten alle mit der gleichen Einsatzsoftware. Für die verantwortlichen Planer im Bereich der ILS Donau-Iller war es wichtig, ein einheitliches System flächendeckend einzuführen. Auch im Hinblick darauf, dass über ein Sicherheits-Netz beim Ausfall einer ILS eine andere Vertretungs-ILS mit den gleichen Standards arbeitet und problemlos die Arbeit übernehmen kann.

Sicherlich ist kein System perfekt, aber durch gezielte Nacharbeit und Pflege der Stammdaten, Erweiterung von Ausrüstungsgegenständen u.v.m. entwickelt sich auch diese Alarmierungssystematik kontinuierlich weiter. Ein elektronisches Alarmierungssystem kann eben nur so gut sein, wie die Planungsdaten, auf die es zurückgreift.


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