Elektrifizierung der Bahnstrecke München – Lindau – Bahn informiert Bürger im Vorfeld

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Foto: Pöppel
Foto: Pöppel

Die DB Netzte hat am Montag Nachmittag, 12.01.2015, in der Zeit von 15.00 Uhr bis 19.00 Uhr, die Memminger und Unterallgäuer in die Memminger Stadthalle eingeladen. Es ging um das Projekt „Elektrifizierung und Streckenausbau der Bahnlinie München nach Lindau“. Die DB Netz geht hier einen neuen Schritt in Sachen Transparenz. Sie versucht bereits vor dem eigentlichen Planfeststellungsverfahren mit den Betroffenen ins Gespräch zu kommen, um so Einsprüche im Verfahren zu minimieren. Das dürfte wohl aus dem Erlebten bei Stuttgart 21 herrühren.

12-01-15_BY_Memmingen_DB-Netz_elektrifizierung_Lindau_Muenchen_Zuerich_Poeppel_new-facts-eu0004Betroffene und interessierte Bürger konnten sich an verschiedenen Stationen im Foyer der Memminger Stadthalle informieren. Die Bahn hielt Fachleute bereit, die im Einzelgespräch Fragen zum Streckenverlauf, dem Sinn und Zweck des Ausbaus, beabsichtigte Schallschutzmaßnahmen, Auswirkungen auf die Umwelt und Kosten und die Entwicklung des Zugaufkommens, beantworteten.

Auch zahlreiche Mitglieder des Memminger Stadtrates und Herr Oberbürgermeister Dr. Holzinger wohnten der Informationsveranstaltung bei.

Viele Anwohner an der Bahnstrecke in Memmingen machen sich Sorgen um den Wert ihres Hauses. Verliert mein Haus- und Grundbesitz an Wert, wenn mehr Züge auf der Strecke fahren? Wird alles viel lauter? Wie schauen die Lärmschutzmaßnahmen aus, habe ich dann eine Meterhohe grüne Wand vor meinem Fenster? Wirken sich die Vibrationen des Bahnverkehres auf meine Bausubstanz aus? Die Fachleute der Bahn waren bemüht den Bürgern ihre Ängste und Sorgen zu nehmen, doch die Unsicherheit bleibt.

12-01-15_BY_Memmingen_DB-Netz_elektrifizierung_Lindau_Muenchen_Zuerich_Poeppel_new-facts-eu0011Im Rahmen des Ausbaus der Bahnstrecke und der damit verbundenen Elektrifizierung sollen Bahnübergänge und Sicherungsanlagen erneuert und verbessert werden und in die moderne Leit- und Sicherungstechnik der elektronischen Stellwerke eingebunden werden. Bei 30 Brücken müssen durch konstruktive Maßnahmen die lichten Höhen vergrößert werden, damit die Oberleitungen montiert werden können. Teilweise wird der Oberbau der vorhandenen Strecke erneuert, beziehungsweise ertüchtigt. Weiterhin werden Änderungen von Gleisneigungen in Kurvenbereichen vorgenommen, um den bogenschnellen Betrieb zu ermöglichen. Für die Anwohner an der Bahnstrecke werden die Schall- und der Erschütterungsschutz für die Ausbaustrecke nach neusten gesetzlichen Vorgaben neu bewertet. Durch die Maßanhmen soll die Fahrzeit von Bahnkunden zwischen Zürich  und München von derzeit 4,5 Stunden auf 3,5 Stunden reduziert werden und somit die Metropolen München und Zürich optimal verbunden werden.

Die Bahn tritt mit dem Slogen an „Schienenlärm halbieren“. Das Ziel der Bahn ist es, den Schienenlärm bis zum Jahr 2020 zu halbieren. In Forschungsprojekten werden neue Schallschutztechniken erprobt, die den Lärm dort mindern, wo er entsteht: direkt an der Schiene. Insbeosndere die so genannten Flüsterbremse, mit der Güterwagen nachgerüstet werden, ist ein ausichtsreiches Instrument, um den Geräuschpegel zu halbieren.

Aber Alternativen gibt es wohl nicht. Eine Umlegung der Strecke war vor 30 Jahren im Gespräch, aber wurde nicht umgesetzt, zu diesem Zeitpunkt war die Bahn noch staatlich. Es wird wohl so kommen, dass wir nach Beendigung des Ausbaus der Bahnstrecke München – Lindau erheblich mehr Züge durch Memmingen fahren sehen werden – bei Tag wie auch bei Nacht, wenn die Güterzüge aus der Schweiz rollen. Man kann nur hoffen, dass all die versprochenen Maßnahmen auch so kommen und die Bürger vor den Immissionen schützen werden.

DB Netze – Internetpräsenz zum Thema „Ausbaustrecke München – Lindau, Elektrifizierung und Streckenausbau“

 

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